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WEG: Déjà-vu im Markgrafensaal

WEG: Déjà-vu im Markgrafensaal

Einem großen Teil der Abiturientinnen und Abiturienten des Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasiums dürfte die an sich ungewöhnliche Perspektive bei der Zeugnisverleihung bekannt vorgekommen sein: Standen sie doch vor nicht allzu langer Zeit auf genau derselben Bühne, als sie die WEG-Fassung von Andrew Lloyd Webbers Musical „Joseph & the Amazing Technicolor Dreamcoat“, bei den Schwabachern nur als „Josy“ bekannt, aufführten. So fragten sich auch die Stufensprecherinnen Elisa Cupelli und Katinka Heidelbach, ob damals nicht die Priorität weniger auf den auch abiturnotenrelevanten Klausuren gelegen haben mochte… Doch kein Grund zur Sorge: Der WEG-Abiturjahrgang 2022/24 hat das mehr als respektable Ergebnis von 2,24 (den bayerischen Schnitt knapp übertreffend) erzielt.
Bei 28 Abiturientinnen und Abiturienten steht dieses Jahr eine 1 vor dem Komma. In die „Top 7“, angeführt von Felix Rebeschieß (Notendurchschnitt 1,0) schafften es (alphabetisch) auch Sara Hofmann, Simone Mehwald, Antonia Moeck, Antonia Reichel, Sophia Schöberl und Johann Volz.
An erster Stelle der Gratulanten und Festredner stand OB Peter Reiß, der – auch im Hinblick darauf, dass es 2025 wegen des Umstiegs aufs G9 keinen nachrückenden Abiturjahrgang mit entsprechenden Auswirkungen auf die Stellensituation geben wird – die jungen Menschen ermutigte, sich mit ihren Zukunftsentscheidungen Zeit zu lassen, sich („die Eltern mögen weghören“, so Reiß scherzhaft) noch nicht so sehr festzulegen und wirklich das zu machen, was ihnen ein Leben lang Freude bereiten kann. Er freue sich in jedem Fall darauf, wie sie ihre Fähigkeiten für die Gesellschaft einsetzen würden – ob nun in Schwabach oder anderswo.
Besonderer Dank des Oberstufenkoordinators Martin Holtmeier galt den Stufensprecherinnen und Stufensprechern für ihr „unglaubliches Engagement, das vertrauensvolle Miteinander, für die konstruktiven Anregungen und vor allem (…) für die gute Zeit“. Immer wieder war bei verschiedenen Veranstaltungen durch den herzlichen Umgang miteinander klar geworden, dass die Schülerinnen und Schüler und ihren „Betreuer“ mehr verbindet als nur das rein Fachliche. Ähnliches gilt für die Schülerinnen und Schüler untereinander, wie bereits die Stufensprecherinnen in ihrer Rede feststellten: Viele wunderbare Freundschaften hätten ohne all die Höhen und Tiefen der letzten Jahre nie eine Chance gehabt. Und so stellte auch Holtmeier seine Rede unter das Motto „Das Leben ist schön“, selbst wenn gelegentlich – wegen Abiturstress und anderer Widrigkeiten – der Nachsatz „…aber leider gerade nicht jetzt“ fallen musste.
Die traditionelle Abiturrede der Schuldirektorin fiel dieses Jahr aus gesundheitlichen Gründen ihrem Stellvertreter Jürgen Paulus zu, der nicht einfach nur „würdevoll vertrat“, sondern ähnlich wie Holtmeier seine persönlichen Erfahrungen mit dem Abiturjahrgang schon aus den frühen Tagen von dessen „WEG-Karriere“ einfließen ließ und den Abiturientinnen und Abiturienten ihre „jüngeren Ichs“ – bei der Zeugnisverleihung in Bildern auf der Leinwand „anwesend“ – noch einmal lebhaft vors geistige Auge führte. Humorvoll griff er ein Konzept aus dem Abiturkonzert auf, indem er die Gäste nicht nur des Öfteren den Begriff „ABITUR“ im Chor mitsprechen ließ, sondern vor allem den dort symbolisch eingesetzten „Roten Faden“ aufnahm: Jedem Zeugnis beigefügt war ein ebensolcher, der, so Paulus, die jungen Menschen nicht nur an die Zeit am Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasium erinnern, sondern sie vielleicht sogar auf „Wegen, die sie nach dem WEG gehen werden“, begleiten werde. Er regte eine entsprechende Fotoaktion unter einem „Hashtag“ wie z.B. #DerRoteFadenDesLetztenG8JahrgangsDesWEG an: „Vielleicht habt ihr Lust, von euch und eurem Roten Faden im Leben Bilder zu machen und eurem guten alten WEG zukommen zu lassen“ – und eine kleine Fußnote an die Adresse des Oberbürgermeisters: „Wir müssen hier aktuell beim Zustand der einen oder anderen Räumlichkeit oder auch der Turnhalle das Wort ‚gute‘ weit weniger stark betonen als das Wort ‚alte‘…“
Humorvoll wurde es dann noch einmal, als ein Moderatorenpaar in einer Rede den KI-Hype persiflierte und „stichpunktartig“ eine Rede im ChatGPT-Stil zum Besten gab, in der statt Goethe oder Schiller Superhelden wie Batman und Spiderman zitiert wurden.
Im Rahmen der Feier wurden zahlreiche Preise an Abiturientinnen und Abiturienten vergeben: Für herausragendes Interesse und Einsatz im Fach Chemie wurden Felix Rebeschieß als Jahrgangsbester sowie Lena Dietrich und Chiara Forster ausgezeichnet; Rebeschieß erhielt außerdem die Ehrennadel des Deutschen Altphilologen-Verbands für die beste Abiturleistung in Latein sowie eine Einjahres-Mitgliedschaft in der Deutschen Physikalischen Gesellschaft für sein mit „sehr gut“ bewertetes Physikabitur. Ein gleicher Preis ging an Namensvetter Felix Weglehner, der gleichzeitig den Mathematikabitur-Preis der Deutschen Mathematiker-Vereinigung entgegennehmen durfte. Die (symbolische) Kaufurkunde eines Regenwald-Grundstücks in Südamerika konnte Klara Lessing für ihren Einsatz und Erfolg im Fach Biologie mit nach Hause nehmen. Der Edith-Wenninger-Preis der Kunst, bestehend aus einer von Ottmar Hörls bekannten Gartenzwerg-„Sponti“-Skulpturen mit erhobenem Mittelfinger, steht jetzt bei Simone Mehwald.
Der Verein der Freunde und Förderer des WEG, vertreten durch Frau Mühling-Wechsler, hob „fachliche Aushängeschilder“ des musischen Gymnasiums in Form der in der Musik besonders engagierten Abiturientinnen und Abiturienten Katinka Heidelbach, Florian Hillienhoff und Erik Kniffki hervor. Sophia Mariachers, Rebecca Theilers und Melissa Weiss‘ langjähriger Einsatz als Schulsanitäter wurde ebenso gewürdigt. Eine Doppelrolle kam Herrn Schöttler von der Sparkasse Mittelfranken Süd zu, der nicht nur als stolzer Vater einer Abiturientin im Saal war, sondern auch den traditionellen Preis der Sparkasse für ehrenamtliches Engagement an Elisa Cupelli verlieh.
Exzellent untermalt wurde die Veranstaltung durch einige der vielen aus dem WEG hervorgegangenen Talente, deren musikalische Abschiedsgrüße bis zum Höhepunkt, der „Bohemian Rhapsody“, von den Schulabgängern in einem einzigartigen Chor vorgetragen, sicht- und hörbar rührten – aber auch Batman durfte in Form der Filmmusik Hans Zimmers, kongenial am Flügel „performed“ von Felix Rebeschieß, noch einmal durch den Saal flattern. Seinen ersten Auftritt überhaupt absolvierte der neu gegründete Lehrer- und Lehrerinnenchor unter der Leitung von Tobias Freund.
-- Text: Jörg Weese; Fotos: privat (von der Q12 WEG zur Verfügung gestellt)

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